Bubble Tea
Sie macht mir Bubble Tea, selber. Dieses seltsame Getränk aus grünem Tee und Tapioka-Perlen, die wir liebevoll nur ‚Fischeier‘ nennen; gekochte Stärkebobbel. Sirup gibt den geschmacklosen Dingern ein Aroma. Es ist durchaus lecker, aber man könnte auch ohne leben. Ich denke zurück, als in Berlin die ersten Läden eröffneten, die Bubble Tea verkauften. Kleine Startup-Blasen, die emporsteigen wollten zum Imperium, so wie das eben immer ist. Du musst nur daran glauben, so bloggen sie dann im Bubble Blog dazu. Echte Werte schaffen und das tun, was du liebst, dann kommt er Erfolg ganz von allein und dein Business wird laufen. Ein Hoch außerdem auf die Selbständigkeit, auch wenn sie aus den Worten selbst und ständig zusammengesetzt ist. Tag und Nacht für den Bubble Tea, olé! Schlüsselqualifikation Wahnvorstellung, wann wird das in den Wirtschaftswissenschaften an der Uni denn nun endlich gelehrt? Sich begeistern können für offenkundige Schnapsideen, das scheint mir heute elementar. Und ohne stolpern weitergehen, wenn man damit auf die Nase fällt, was mit hoher Wahrscheinlichkeit passieren wird. Denn eines Tages kommt die Schnapsidee, an der sich alle besaufen wollen, und dann schwimmst du im Geld. Als damals dann MacDonalds ebenfalls Bubble Tea im Angebot hatte, da wusste ich, dass die Blase geplatzt war. Heute hört man nichts mehr vom Bubble Tea – ausgeblubbert hat es sich, kein Mensch mehr redet davon. Nun sitze ich hier, habe mein Gewerbe angemeldet, und denke darüber nach, was ich kann, und was davon jemand dauerhaft kaufen wollen würde. Das Leben in Blasen ist leider nichts für mich.
Foto: Pixabay, bearbeitet vom Autor
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