Stillstand
Ich möchte mich nicht mehr bewegen. Nicht mehr in Gesellschaft bewegen. Alle Anwesenden interagieren mich, sie lassen mein Inneres schwingen. Ich bin heute empfindlich, oder gar empfindsam, ich möchte nur mit mir resonieren, nicht mit euch da draußen. Ich bin mir selbst fast schon zu viel, auch wenn ich mir oft nicht genüge. Alles, was ich mache oder lasse, möchte eine Meinung in mir über mich formen, dabei wäre es heute schön, einfach nur die Unsicherheit in den Raum zu stellen und um sie herumzuschleichen wie eine Katze um einen Fremden, mal ganz nah, mal eher schüchtern, stets bereit, sich anzuschmiegen oder zu kratzen. Auch die Unsicherheit der Äußeren ist spürbar in solchen Momenten. Im abwehrenden, sich schützenden Schweigen. Im wuseligen Auftischen und Abwischen einer Gastgeberin. Im Dampfplaudern des Schwätzers, der jede innere Stille, die sich mit Fragezeichen vollsaugen könnte, mit äußerem Lärm übertönen muss. Fast, als würde man zu existieren aufhören, wenn man nicht mehr tönt. Dabei sollte es in manchen Moment einfach genügen, wenn das Herz schlägt und die Körpersäfte unentwegt durch uns strömen.
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